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Wissen und Daten effizient organisieren

Portale gegen das Informationschaos

11.09.2003
Von von Christoph

„Das Intranet selbst war ein Wunsch der Geschäftsleitung", so Georg Lümmen. Zuvor waren alle internen Informationen auf unterschiedliche Medien verteilt: Es gab ein schwarzes Brett für interne Stellenanzeigen und Personalmeldungen, außerdem den monatlichen Infobrief und das Unternehmensmagazin „together". Und wer selber Infos bereitstellen wollte, nutzte einen der öffentlichen Ordner in Outlook. „Das Problem war nur", so Lümmen, „dass diese Ordner nicht nach Themen, sondern nach Abteilungen abgearbeitet wurden. Es entstand Wildwuchs, es gab keine vernünftige Vernetzung und Verlinkung, und eine strukturierte Suche in den Inhalten war auch nicht möglich." Diese Probleme boten zwar noch keinen ausreichenden Grund, eine Content- Management-Lösung zu etablieren, gaben aber den Ausschlag, eine Web-basierende und damit verlinkbare Vernetzung zu schaffen.

Auf dem InfoNet sind jetzt sämtliche Informationen zusammengeführt, gegliedert nach den Rubriken Aktuelles - Personal - Casino - Geschäftsbereiche - Wissen - Bibliothek. Unter „Geschäftsbereiche" finden sich jetzt in strukturierter Form jene Informationen, die eine Abteilung auch den Kollegen aus anderen Bereichen zugänglich machen will. In „Wissen" kann man sich über die Sprechzeiten der Personalabteilung oder die Aus- und Weiterbildungsoptionen innerhalb der Sutter-Gruppe informieren.

Baumstrukturen ade

Zehn Redakteure sichten und bearbeiten alles, was veröffentlicht werden soll. Alle aktuellen Artikel werden kurz angeteasert, so dass der Nutzer schnell entscheiden kann, ob er die ganze Geschichte lesen möchte. Hinter den Infoboxen „Zum Thema" finden sich dazu passende Beiträge - entweder im Sutter-InfoNet oder im gesamten Web.

Alles, was die Abteilung „Aktuelles" verlässt, verschwindet nicht etwa, sondern wandert ins Archiv. Sämtliche Beiträge können nach Belieben heruntergeladen oder gedruckt werden - man wollte es allen so leicht wie möglich machen, das System zu nutzen. 

Und das gilt nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für die Redakteure. Die RedDot-Software habe den Vorteil, so Georg Lümmen, dass die zu editierende Seite genau so aussieht wie die, die der User am Ende zu sehen bekommt. Die Stellen, an denen Text eingefügt werden kann, sind einfach mit einem roten Punkt - daher RedDot - gekennzeichnet. Ebenso problemlos lassen sich dynamische Web-Seiten in das Ganze integrieren. „Da muss sich niemand durch irgendwelche Baumstrukturen klicken", meint Lümmen.

Lizenzgebühren fallen nur für die „Concurrent User" an, und als Nutzer gelten bei Content-Management- Systemen nur die bearbeitenden Redakteure. Sutter hat zehn Lizenzen erworben, nur die beiden Chefredakteure sind als „Named User" registriert. Das System konnte extrem schnell und problemlos umgesetzt werden. Sinnvollerweise entstand das Content- Management vor dem Intranet. Nachdem ein Prototyp fertig gestellt war, brachte man Letzteres innerhalb einer Woche zum Laufen. Schließlich bedient man sich der Browser, die standardmäßig auf jedem Rechner der Mitarbeiter installiert waren.

Das Sutter-InfoNet ist weniger ein Austausch- als vielmehr ein reines Informationsmedium, das nach außen vollständig geschlossen ist. Es soll nicht dazu dienen, Außendienstlern von unterwegs Zugang zu verschaffen. Auch wird es nicht direkt für klassische Groupware- Funktionen genutzt: So informiert das Sutter-InfoNet zwar darüber, welcher Konferenzraum frei ist, die Buchung erfolgt aber nach wie vor über Microsoft Outlook.

Dennoch erleichtert das Info- Net die Kommunikation auch insofern, als viele direkte Kontakte nun überflüssig sind. Vieles kann jetzt im Netz nachgesehen werden, statt es mit einer Mail abzufragen. Lümmen: „Die Anzahl der Mails an Exchange-User hat massiv abgenommen."

Bei der Merz Pharma GmbH & Co. KGaA mit Sitz in Frankfurt am Main plant man einen erheblich größeren Portalwurf. Und näherte sich dem Thema auch von einer ganz anderen Seite als Sutter. Der Pharmahersteller mit rund 1000 Mitarbeitern begann vor zwei Jahren mit der Einführung eines Extranet, das als wissenschaftliche Plattform den Austausch mit Partnerunternehmen erleichtert. Jetzt wächst man sukzessive in die Portalwelt hinein. Vor kurzem ging ein Intranet produktiv, auf das 800 Anwender zugreifen. Um diese Netze zu pflegen, setzt Merz Pharma laut IT-Leiter Norbert Hagemann auf „Pirobase" von Pironet NDH. Im nächsten Schritt soll ein Portal folgen, das laut Hagemann die unterschiedlichen Applikationen des Pharmaherstellers in einer einheitlichen Benutzeroberfläche bündelt.

Kombinierte Lösung

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